Die unterschätzte Macht – die Wasp Klasse Schiffe der US Navy. Die Flagschiffe im Rampenlicht sind unbestrittenerweise die US Flugzeugträger und ihre Verbände. Dezent einen Schritt im Hintergrund, fernab der hellen Beleuchtung, betreibt die US Navy aber sieben „amphibische Angriffsschiffe„, deren Bedeutung keinesfalls unterschätzt werden sollte.
Die Flugzeugträger, wie beispielsweise die USS Gerald R. Ford (CVN-78) sind durch ihren (vulnerablen) Nuklearantrieb, ihre Mannschaftsstärke (> 4500) und ihre geostrategische Bedeutung, nie unbeobachtet.
Wird ein Flugzeugträger verlegt, erzeugt das immer und ausnahmslos mediale Aufmerksamkeit. Alle Augen sind auf sie gerichtet.
Die Wasp Klasse Schiffe, in Sachen Abmessungen (ca. 260 Meter Länge) und Verdrängung (ca. 40.000 Tonnen) auf dem Niveau von Flugzeugträgern des Zweiten Weltkriegs, fahren hier – verhältnismäßig – „unter dem Radar“.
Die Wasp Klasse ist nicht nur dazu in der Lage, sich gegen eine ganze Reihe an Bedrohungen selbst zu wehren, sie wird in der Regel auch mit Arleigh Burke Klasse Zerstörern in Krisengebiete geschickt, die ihre Wehrhaftigkeit noch erhöhen.
Offensiv sind die Wasps mit bis zu 1900 Marines besetzt, die zusammen mit allerlei technischem Gerät Überraschungslandungen an Land durchführen können. Dabei werden sie unter anderem von bis zu 6 senkrechtstartenden F-35 , vier AH-1 Kampfhubschraubern und vier CH-53 (MH-53) unterstützt. Auch die Osprey kann das Flugdeck benutzen, ist aber bisher nicht dauerhaft stationiert.
Die ersten sieben Wasps (acht wurden gebaut, eine davon aufgrund eines heftigen Brandes nach Wartungsarbeiten 2021 außer Dienst gestellt, die USS Bonhomme Richard) besitzen Dampfturbinen, die Modernste davon Gasturbinen. Bei Dampfturbinen wird – eigentlich ein Anachronismus – Wasser erhitzt, das dann in Form von Dampf über Generatoren genutzt wird.
Das Umschwenken auf die Gasturbinen war aber weniger operativen Gesichtspunkten geschuldet, als einer Art „Probelauf“. Die „Achte“ Wasp (LHD-8, USS Makin Island), gilt als Zwischenstück zur neuen America Klasse.
Diese ist in Sachen Abmessungen, Antrieb und Verdrängung mit der Wasp Klasse vergleichbar, bietet aber mehr Fluggerät Platz und ist für die MV-22B Osprey und die F-35B optimiert.
Zwei America Klasse Schiffe sind bereits im Dienst, drei weitere sind aktuell geplant (Stand Ende ’23)
(Bild: USS Bataan, Wasp Klasse, US Navy, Public Domain)
