Ein paar Worte zur Beschaffung der F-35

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Dieser Tage gab’s Meldungen dieser Art in fast allen Presse Kanälen:

Spiegel.de Artikel zur Greenpeace „Studie“ über die F-35 Beschaffung (Neues Fenster/Tab)

Zuerst hat Greenpeace einen Kommentar zur F-35 geschrieben, dann hat die dpa das Ganze übernommen und es zur „Studie“ aufgewertet, dann haben’s alle verteilt, dann hat #Springer das Ganze für Gut befunden und auch noch „verfasst“ und auf allen Kanälen verteilt.

Ein Meisterstück der gut lancierten PR. Und wenn ich PR meine, dann meine ich „der politischen Manipulation“.

Nun, worum geht es denn genau?

Gleiche wiederkäuen. Also, mit Erläuterungen. Kaltes Getränk und Kekse, das hier dauert ein bisschen.

Vorab noch schnell die Anmerkung: Greenpeace ist nicht unbedingt als „unbiased“ bekannt und ihre „Expertise“ ins Sachen Luftfahrt ist, nun sagen wir, überschaubar. Aber die Methodik dieses Mal… herrje.

Die „Studie“ wird erst mal exzellent zitiert, nämlich mit „Obwohl die F-35 bereits seit über zehn Jahren bei den US-Streitkräften im Einsatz ist, leidet das Flugzeug weiterhin unter zahlreichen Problemen und Mängeln, die durch die regelmäßigen, offiziellen Berichte unterschiedlicher US-Stellen und auch durch die Arbeit zivilgesellschaftlicher Projekte belegt sind.“

Und damit fängt der Schmu schon an.

Nehmen wir an, das Obst entwickelt eine Kaffeemaschine und verkauft die. Nach 10 Jahren findet man immer noch Berichte von technischen Problemen und gustatorische(sic!) und zivile Gutachter, die der Obstomatic 6100MP „zahlreiche Probleme und Mängel“ nachweisen. EIN SKANDAL.

Nehmen wir dann an, die Firma Lockheed und so ziemlich jedes top-notch-high-secret-Institut in den USA (und bei ihren Verbündeten) tragen 20 Jahre lang (!) Ideen zusammen und unterfüttern die mit zig Milliarden Entwicklungskosten, um das modernste militärische Gerät zu entwickeln, das es gibt. Und das nebenbei auch noch fliegen soll. Und Senkrechtstarten. Oder Kurzstarten. Und denken. Und sich mit seinen Flugzeugkumpels vernetzen. Und Waffen tragen. Und auf dem Radar kaum sichtbar sein. Und sicher sein. Und das alles mit „was zum Spielen“ und „mit Schokolade“.

Nehmen wir also an, der Versuch sowas zu bauen, glückt. Natürlich dauert das länger als geplant, sowas passiert ja schon bei was viel profanerem: Beispielsweise einem Flughafen *hust*. Und weil’s länger dauert und mehr kostet und jeder ein bisschen der Held sein will, meckert alles über die Kosten. Und nebenbei gibt’s auch noch Kriege (Mehrzahl) und das Militär meckert, dass es das Ding eigentlich schon seit Jahren braucht.

Was passiert dann?

Der Hobel wird in Dienst gestellt. In kleinen Häppchen. Immer für die Aufgabe, die man schon vorher getestet hat. Mit dem Ergebnis: „Überlebbar“. Und dann lernt man halt „im Einsatz“.

Man sollte nicht vergessen, dass die Jungs und Mädchen, die sich da rein setzen Soldaten sind. Das sind keine Weicheier, die mal kurz zum Saufen nach Malle wollen und dabei die Garantie haben wollen, dass sie für ihre 300 Euro inkl. Hotel auch am Stück wieder kommen. Hier geht es um Kriegsgerät.

Und das ist der Punkt:

Die F-35 wurde vor rund 10 Jahren „freigegeben“. Begrenzt. Zum „weiter testen“. Unter Auflagen.

So wie beispielsweise der inkontinente (!) Eurofighter lange Zeit keine Wolke von innen anschauen durfte, weil man das über der bewohnten Bundesrepublik einfach nicht als sicher genug für Pilot, Maschine und Fußvolk betrachtete, so wurde die F-35 erst mal über der Wüste betrieben. Und in dünn besiedeltem Kriegsgebiet. Und erst nach Jahren (!) über bewohntem Gebiet und erst seit Kurzem über Städten. SO vorsichtig ist man und gewinnt dabei doppelt: Man sammelt Erfahrungen UND kann das Ding benutzen. Und das Risiko liegt vor allem bei dem, der drin sitzt und (mehr oder weniger) Spaß damit hat.

Die suggestive Aussage, dass der Flieger also nach 10 Jahren noch immer Schrott sei (salopp gesagt) ist einfach BULLSHIT.

Ein Vergleich (Nein, nicht mit der F-104!)

Die F-14 Tomcat.

F-14, Public Domain
F-14, Public Domain

Ja, die heiße, tolle Maschine aus dem „vintage“ Top Gun Movie. Wer den „flick“ gesehen hat, der erinnert sich auch wie Goose, Mavericks todesmutiger „Beifahrer“ (besser: Waffenoffizier) zu Tode kam, als die Sache mit dem „Ich bin dann mal weg“ schief lief. Ursache für den Fluchtversuch war ein Flachtrudeln, ausgelöst durch einen einseitigen Triebwerksausfall nach dem Kreuzen des Strahls. Oh, nein, das war Ghostbusters, also dem Durchfliegen des ABGAS-strahls eines Spielkameraden.

Der Film war ein Meisterstück der Propaganda und machte aus einem Flugzeug, das 15 (!) Jahre lang beinahe täglich in der Luft zerrissen wurde, also bildhaft gesprochen, in Presse und Parlament, das geliebte „die darf alles, wir lieben sie“ Lustobjekt aller Luftfahrt-Militaristen und so ziemlich jedem, der Männer mit Pornobalken in Fliegenden Kisten nicht als toxische Maskulinität empfindet.

Fakt war aber, dass die F-14 mit den installierten Triebwerken eine echte Gurke war. Sie stieg zwar etwas besser als die F-4 Phantom die sie im Trägerbetrieb ersetzen sollte, aber so richtig groß war die Liebe nicht. Die F-14 war ein „Truck“, von ihrem agilen NATO Namen „Tomcat“ war nichts zu spüren.

Schlimmer noch, die F-14 litt unter zahlreichen Kinderkrankheiten und ihre Entwicklung schien nicht gerade unter einem guten Stern zu stehen. Stürzte doch der Prototyp gleich beim Erstflug ab:

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Siehe Video. Wenigstens durfte man sich freuen, dass die neuen Schleudersitze funktionierten, obwohl die Ausstiegsbedingungen alles andere als ideal waren. Beide Besatzungsmitglieder waren unverletzt geblieben.

Schon in der Frühphase des Betriebs stellte sich heraus, dass die F-14 eigentlich untermotorisiert war. Und schlimmer noch: die Triebwerke neigten dazu, die mit einem Luftkampf, einem „dogfight“ einhergehenden Konfigurationsänderungen nicht gerade unprätentiös mit zu machen. So fiel gern mal eines der zwei Triebwerke aus, wenn zu abrupt Gas weg genommen wurde, wenn der Nachbrenner aktiviert wurde, wenn die Flächengeometrie (Schwenkflügler) verändert wurde, wenn zu hart manövriert wurde, wenn die Mondphase… Spaß beiseite, das Ding war alles andere als problemfrei.

Dazu kam, dass die Triebwerke viel zu lange brauchten, um auf die Gasstellung mit einer Leistungsänderung zu reagieren. Das ist ein gängiges Problem bei allen „Düsen“triebwerken, aber die F-14 hatte es diesbezüglich in sich. Bei Flugzeugträgerlandungen musste der Pilot praktisch „vorausahnen“, wieviel Schub er in ca. 10 (!) Sekunden benötigen würde. Tat er das nicht, musste er den Anflug über der idealen Geschwindigkeit für den Anflug betreiben, was das Risiko eines Verfehlens der Fangseile ebenso erhöhte wie einen katastrophalen „Overshoot“. Keine lustige Sache, und schon gar nicht bei Nachtlandungen bei fahrendem Trägerverband und schwerem Seegang. Die Verluste an Schutzengeln und auch an Flugzeugen waren beeindruckend.

Und sowas lässt man fliegen?

Musste man. Die Trägerverbände waren damals (vor AEGIS Zerstörern, siehe „the last ship“, Filmtipp) gegen angreifende russische Flugzeuge nicht ausreichend gesichert. So entwickelte man eine Luft-Luft-Rakete mit extremer Reichweite, die AIM-54 Phoenix. Dieses schon 1974 bei Indienststellung 500.000 US Dollar teure Biest hatte eine Reichweite von mehr als 185 km (1974!) und sollte russische Bomber schon „janz weit draußen“ neutralisieren oder zumindest zum Abdrehen zwingen.

AIM-54, Public Domain
AIM-54, Public Domain

Das Problem war, dass es kein Flugzeug gab, das die „Phoenix“ von einem Flugzeugträger aus rechtzeitig in Position bringen konnte. So entstand die Tomcat. Und war überlebenswichtig für die Flugzeugträger.

Toll, und die F-35?

Die F-35 ist nach 10 Jahren in einem weit (!) besseren operativen Zustand als die F-14 zur gleichen Zeit. Streng genommen dauerte es 19 (!) Jahre, bis die Tomcat endlich einen Satz funktionierende Triebwerke erhielt, die auch gleichzeitig die Leistung soweit verbesserten, dass zumindest etwas Zufriedenheit bei den Piloten einkehrte. Dass man ihr dann aus Mangel an Verteidigungsaufgaben (2 Jahre später war ja schon „Entspannung“ angesagt) gleich mal ein paar Bomben umschnallte und so aus der „Tomcat“ eine „Bombcat“ machte, das ist ein anderes Abenteuer…

Worauf ich mit dem ganzen Geblubber hinaus will ist das: Militärische Flugzeuge werden IM BETRIEB weiter entwickelt. Kontinuierlich. Es ist völlig normal, dass auch JAHRE nach Indienststellung bestimmte Aufgaben noch nicht erfüllt werden und auch, dass man ab und an kleinere – und größere! – Fehler findet. Man merzt „nur“ die gefährlichsten Dinge aus, wohl wissend, dass ein völliges „reif“ entwickeln so lange dauern würde, dass der Flieger sowieso schon wieder völlig veraltet wäre…

Wenn dann von Greenpeace Berichte des Rechnungshofs zitiert werden, in denen bemängelt wird, dass zu viele Maschinen wg. defekter Triebwerke am Boden bleiben müssen, dann ist das aber kein operatives Problem und schon gar keines mangelnder Sicherheit. Das soll das Zitat nur implizieren, damit man Angst machen kann. Vor Abstürzen. Mit Atooooooooooooooombomben. Über dem Einfamilienhaus des braven Deutschen Bürgers. Aber das ist einfach Unsinn. Es handelt sich bei diesen Berichten um Reklamationen.

Kampfflugzeuge haben einen enormen Wartungsbedarf. Deshalb wird von Anfang an hart kalkuliert, wieviele Wartungsstunden jeweils eine Flugstunde ermöglichen und wie lange ein Triebwerk laufen muss, ohne bei den vielen kleineren Wartungseinheiten als „Muss getauscht werden“ gekennzeichnet werden muss.

Der Rechnungshof bemängelt also, dass Leistungsdaten nicht eingehalten wurden. In diesem Fall die Leistung der Dauer des Betriebs bis zum Triebwerkstausch.

Aber dann stimmt das ja, was Greenpeace schreibt, dass die Kosen viel höher sind als angegeben?

Richtig. Nur ist das bei JEDEM Flugzeug dieser Art so. Um das zu umgehen muss man einen Flugzeugtyp kaufen, der am Ende dieser „Reifung“ steht und somit de facto schon wieder veraltet ist.

Aber müssen die Flugzeuge denn so „Neu“ sein? Warum nichts Bewährtes?

In diesem Fall eindeutig: Ja.

Alle anderen Muster kommen für diesen Einsatzzweck einfach nicht in Frage. Kein europäisches Flugzeug kann in absehbarer Zeit zuverlässig die von den USA im Rahmen der Nuklearen Teilhabe bereitgestellten B61 „dial in“ Bomben tragen und schon gar nicht zuverlässig ins Ziel bringen.

Abwurf einer B61 durch eine F-15E, Public Domain
Abwurf einer B61 durch eine F-15E, Public Domain

Und nein, das hat niemand vor, aber wenn man nukleare Abschreckung zur Friedenssicherung betreibt, dann muss man sicher stellen, dass der Gegner auch davon ausgeht, die volle Wucht einer Antwort zu erfahren und nicht darauf spekulieren kann, dass „das unerprobte Zeug eh nicht funktioniert“.

Das hat dann zur Folge, dass man zwar beispielsweise die F-18 „Hornet“, ein „reifes“ und „erprobtes“ Kampfflugzeug – siehe „Top Gun 2“ *hust* – kaufen könnte, aber dass deren Abschreckung einfach ein Bruchteil dessen ist, was die F-35 bietet.

Wie kann dann ein erprobtes und zuverlässiges Muster weniger Abschreckung liefern?

Indem der Feind sich sicher ist, es vor Erreichen seines Ziels abzuschießen.

In der Diskussion um die Wahl zwischen der F-18 Hornet und der F-35 Lightning kam immer wieder der „Wir sehen uns am Roten Platz“ Flug von M. Rust mit einer Cessna 172 zur Sprache. Dabei wird argumentiert, dass wohl eine Gruppe F-18 das Gleiche liefern könnte wie ein „Fuel To Noise Converter“ wie die Cessna.

Und das ist Unfug.

Rust wurde von der Flugabwehr erkannt, obwohl diese gar nicht auf so langsame Ziele aus war. Er wurde erkannt und er wurde verfolgt. Er wurde nur deshalb nicht abgeschossen, weil er in der Bedrohungsbewertung keine Gefahr darstellte und weil sich keiner sicher war, wer jetzt eigentlich in dem Ding sitzt. Man wollte schlicht kein Risiko eingehen, denn die Nutzlast der Cessna wäre im Bereich von maximal 100-200kg Sprengstoff gewesen, das wäre selbst für eine Atomwaffe ein sehr begrenztes Schadensszenario gewesen.

Eine F-18 würde in Bodennähe nicht mal die Distanz schaffen, geschweige denn „unauffällig vor sich hin schnecken“.

F-18, Public Domain
F-18, Public Domain

Lässt man also die Stammtischparolen weg und schaut sich die Fakten an, steht mit der F-18 ein Jet zur Verfügung, der zwar größere Redundanzen im Falle eines Triebwerks- oder Systemausfalls hat, aber andererseits auf modernen Flugabwehrsystemen aufleuchtet, wie ein Weihnachtsbaum. Jeder findet eine F-18, selbst der sprichwrtliche Radar-Lehrling.

Eine F-35 ist, obwohl kein „Stealth Bomber“, ein Flugzeug mit einer sehr kleinen Radarsignatur. Es ist bei richtiger Flugroute und trainierter Besatzung schwer auszumachen und noch schwerer zu bekämpfen. Zudem besitzt die F-35 elektronische Gegenmaßnahmen und „Gadgets“, die einen Abschuß in einen Wahrscheinlichkeitsbereich verschieben, der vom Gegner als „Gefährlich!“ einzustufen ist.

Sprich: Nukleare Abschreckung funktioniert nur mit der F-35.

Nur mit der F-35?

Nein, natürlich nicht. Man könnte als treuer Verbündeter auch um die Lieferung von F-22 Raptor Fluggeräten bitten. Das Problem dabei? Die F-22 ist um ein Vielfaches (!) teurer, nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in Sachen Wartung und Betrieb. Von Reparaturen und Training ganz zu schweigen. Wir sprechen hier von Größenordnungen um den Faktor Zehn und mehr. Das friedensverwöhnte, heilig-pazifistische Volk würde der Regierung den Vogel zeigen.

Zudem ist die F-22 ein ungleich mächtigeres Angriffsflugzeug, was nicht nur in der derzeitigen Situation schnell wieder die große Diskussion um Angriffswaffen der Bundeswehr bzw. Luftwaffe anwerfen würde. Schließlich wurde einst der Tornado fast verhindert, weil die Argumentation des Flugzeugs mit Radar-Ausweich-Technologie (damals: Geländeverfolgungsradar für den Tiefflg) eine Gültige war. Genauso: Die F-22 mit ihren hervorragenden Radardämpfungsmöglichkeiten und ihrer großen Kapazität an Waffen.

Ist denn die Zuverlässigkeit der F-35 wirklich so schlecht?

Njein. Einem Airliner, der nur 40-50 Prozent volle Einsatzbereit liefert, würde man den Vertrag vor die Füße werfen. Ein Kampfflugzeug mit dieser Quote gehört – eigentlich – schon zu den richtig guten Mustern. Die Bundeswehr musste beispielsweise über Jahre (!) auf einen Großteil ihrer F-4 Phantom Flotte verzichten, als die aus Altersgründen Strukturschäden aufwies. Spannungsrisse in der tragenden Struktur. Damals wurde nur gejammert, dass die Luftwaffe „bedingt einsatzbereit“ sei, dass so etwas einen katastrophalen „Luftzerleger“ nach sich ziehen kann, ein Auseinanderbrechen in der Luft, das wurde einfach unterschlagen. Und genau so läuft die Berichterstattung über Militärische Projekte bei uns immer ab: es wird „cherry picking“ betrieben, man schnappt sich unter den Fakten einfach das, was einem in den Kram passt. Im Vertrauen, dass das Lesery sowieso die Zusammenhänge nicht versteht.

Aber Greenpeace schreibt von 826 (!) Mängeln, 4 davon kritisch?

Ja, und sie lassen auch nicht aus, dass nicht bekannt sei, welche 4 das sind. Geschickt, nicht wahr?

Der Punkt ist, dass unter diesen Punkten von kleineren Softwarefehlern bis zu eklatanten Designfehlern alles vertreten sein kann und vermutlich auch ist. Und das ist normal. Beispielsweise wurden in den Mustern F-35 und F22 Integrierte Schaltungen „Computerchips“ verwendet, die in China gefertigt wurden und werden. Da niemand sicher stellen kann, dass in diesen Chips keine „Hintertür“ verborgen ist, werden diese Chips als Fehler eingestuft. Hat man mal schnell 20+ dieser Chips pro Flugzeug, sind das schon 20+ Fehler. Und dem nicht genug, ist einer der Chips beispielsweise für die automatische Abwehr anfliegender „Raketen“ zuständig, dann ist das schon ein „kritischer Fehler“.

Das soll die Liste aber nicht beschönigen. Es soll nur darstellen: Ein in der Frühphase in Dienst gestelltes Flugzeug dieser Art, das „Top Notch“ in Sachen High Tech ist, hat Mängel. Viele davon. Nur ist bei diesen Mängeln eben auch sicher gestellt, dass wenig bis nichts passiert, denn man hat Erfahrung damit, man geht auf Nummer sicher, bei den meisten Dingen schon in der Konstruktion. Und das hat eben nur begrenzt Auswirkungen auf die finanziellen Risiken im Betrieb. Nach zehn Jahren weiß man, wo der Vogel seine Schwachstellen hat.

Und das Fazit?

Greenpeace ist gegen Atomwaffen. Greenpeace ist kein Freund der NATO. Greenpeace ist kein Freund militärischer Flugzeuge. Greenpeace ist eigentlich so ziemlich gegen alles, was mit dieser „Studie“ thematisiert wird. Unvoreingenommenheit sieht anders aus.

Es wird hier der Versuch unternommen, die Anschaffung der F-35 zu torpedieren, weil man der Meinung ist, dass sie überflüssig ist.

Tatsache ist aber, und das zeigt der widerrechtliche Angriffskrieg gegen (die) Ukraine deutlich: ohne nukleare Abschreckung sieht die europäische Sicherheitslage einfach düster aus. Zumindest solange SOLCHE Leute in Russland das Sagen haben.

Tatsache ist auch, dass an der F-35 nichts vorbei geht, da alle anderen Muster entweder zu teuer, nicht rechtzeitig für diese Rolle einsatzbereit oder völlig veraltet sind. Selbst das Topmodell Europas, der Eurofighter, ist nicht in der Lage, diese Rolle in absehbarer ZEit zu übernehmen, denn das Anpassen der B61 an eine europäisches Flugzeug ist alles andere als trivial.

Ich bin ein großer Freund „reifer“ Produkte, sei es Obst, Computer, Autos, Software, Flugzeuge. Hier existieren aber keine wirklichen Alternativen. Dabei muss man dann auch darüber hinweg sehen, dass die F-35 ein einstrahliges Flugzeug ist. Ein Absturz dieses Typs wäre eine Tragödie und besitzt auch eine gewisse Gefahr für Menschen und Objekte auf dem Boden. Allerdings ist ein zweistrahliges Flugzeug gleich aus mehreren Gründen nicht viel und manchmal gar nicht sicherer als eine einstrahliges Modell. Das hat mit vielen Faktoren zu tun, angefangen von Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen in Sachen Ausfallwahrscheinlichkeit bis hin zur Möglichkeit, dass die zentral angeordneten Triebwerke „einander ausblasen“, sollte ein Defekt an einem der Triebwerke auftreten.

Unterm Strich: Die F-35 mit solchen „Studien“ schlecht zu machen ist schon schlimm, dass das aber dann alle Medien verbreiten, das ist ein Trauerspiel und zeigt, wie jämmerlich die Berichterstattung über diese Themen ist.

 

 

 

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